Der Begriff Achtsamkeit bzw. Mindfullness ist immer mehr im Fokus, wird einem immer noch größeren Publikum zugespielt, über TV-Berichte, Selbsthilfe-Bücher, Zeitungsartikel und so weiter. Machmal hab ich dabei das Gefühl, das Wort Achtsamkeit wird inflationär, ja fast schon kommerziell benutzt. Überstrapaziert.
Ich habe diese Beobachtung zum Anlass genommen, über meine eigene Achtsamkeitspraxis nachzudenken.
Bei mir persönlich scheint sich der Achtsamkeits-Begriff bzw. das Verständnis von Achtsamkeit zu wandeln. Ich kenne den Begriff sowie einige Techniken seit Jahren und stelle nun fest, dass ich je nach Lebensabschnitt / je nach Bedarf, ganz unterschiedliche Ansprüche an Achtsamkeit habe. Vor einigen Jahren war ich aus dem befuflichen Kontext heraus sehr auf Achtsamkeit bedacht und habe bei Meditation, Wandern in den Bergen und Yin Yoga Achtsamkeit praktiziert.
Im Moment stehen andere Dinge, u.a. Familie im Mittelpunkt. Zeit & Ruhe (vs. Hektik und Eile) , Flexibiltät (vs. Kontrolle) und Selbstfürsorge (vs. Selbstaufopferung und Verantwortung für andere) sind die Themen, die gerade laut anklopfen. Diesen Themen begegne ich nun mit anderen Achtsamkeitstechniken, die mir irgendwie 'simpler' erscheinen bzw. einfacher im aktullen Alltag zu integrieren sind.
Dazu gehört bei mir an erster Stelle die bewusste Atmung. Zum Beispiel die 4-7-8 Technik (4 Sekunden einatmen, 7 Sekunden Luft anhalten, 8 Sekunden ausatmen) in Kombination mit einer schönen Visualisierung was ich beim Einatmen einladen und was ich beim Ausatmen loslassen will. Meistens wähle ich intuitiv ein Öl aus und integriere es in die Atem-Praxis.
Ganz oben auf meiner Achtsamkeits-Hitliste für den Alltag ist auch die Erinnerung daran, dass ich wirklich nur EINE Tätigkeit mit allen Sinnen ausführe. Nichts anderes gleichzeitig denke, tue, spreche ... Das übe ich bei den banalsten Dingen wie Geschirrspüler ausräumen oder Zähneputzen.
Ich weiß von mir selbst, dass ich gerne konsumiere - Hörbücher, Podcasts ... - ich liebe interessanten Input, Austausch ... und ich habe erkannt, dass ich mich davor schützen muss. Vor dieser Möglichkeit z.B. mit dem Stöpsel im Ohr und dem Handy in der Tasche immer und überall zu empfangen. Hörbuch neben dem Haushalt funktioniert prima, klar. Und ich für mich habe erkannt, dass dieser viele Konsum mich in meinen kreativen Erschaffensprozessen blockiert.
Achtsamkeit hingegen macht mich frei und offen und bringt mich mehr in die kreierende Energie.
Was sind deine Erfahrungen im Bereich Achtsamkeit und Mindfullness?
Herzlichst, Verena
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